Die Schweizer Schriftstellerin Zora del Buono stellt in ihrem Buch „Seinetwegen“ ein persönliches Schicksal in den Vordergrund: den Verlust ihres Vaters, den die gerade einmal 8 Monate alte Zora 1963 erleiden musste.
In den Gerichtsakten wird nach dessen tödlichem Autounfall ein junger Mann, E.T., als Verursacher genannt, der zu einer geringen Geldstrafe verurteilt und fortan von Zoras Mutter und ihrer Familie nicht mehr erwähnt wurde.
Die erwachsene Journalistin jedoch will diese Wissenslücke schließen und wissen, was aus dem Mann wurde, dessen Tat damals ihrer Mutter einen solchen Schmerz zufügte. Sie recherchiert, wird fündig und doch auch immer wieder vor neue Fragen gestellt.
Das Geheimnis um den nur als E.T. abgekürzten Namen des Unfallverursachers kann sie lüften. Aus dem Wissen um seine Identität ergeben sich jedoch eine ganze Reihe neuer Fragen und Ansätze zum Weiterforschen.
Voller Neugierde und Geschichtswissen öffnet sich del Buono den Fragen und Antworten ihrer Familienchronik, trifft Menschen, die ihr Wissen mit ihr teilen und verknüpft offene Erzählfäden. Sie beweist ihr Können als Journalistin, Chronistin sowie Erzählerin privater Hintergründe und dokumentiert ebenfalls den Austausch darüber mit ihren Freunden und Weggefährten.
Dieses fraglos bewegende Buch ist das Ergebnis einer offenen, mutigen Recherche und der Beweis für das Talent einer stillen und genauen Beobachterin.
C.H. Beck-Verlag 2024 / € 23,00